Mehr Ausbildungsplätze

■ Die rot-grüne Bundesregierung will noch in dieser Woche ein Sofortprogramm vorlegen

Bonn (taz) – Noch in dieser Woche wird das Kabinett ein Sofortprogramm für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz verabschieden. Das versprach gestern Bildungsministerin Edelgard Bulmahn nach einer Sitzung der Bund-Länder- Kommission (BLK) in Bonn. Genaue Zahlen wollte die SPD-Ministerin nicht nennen. Sie wolle der Kabinettssitzung nicht vorgreifen.

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hatte während der BLK- Sitzung Kritik am derzeitigen Schulsystem geäußert. Er bemängele vor allem das sinkende Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern wie Informatik, Physik oder Chemie. Der Bedarf an Auszubildenden in technischen Berufen werde nicht mehr gedeckt. Es gebe derzeit „zu wenig Ingenieure, zu wenig Software-Spezialisten und zu wenig Medienfachleute“.

Arbeitgeber und BLK waren sich einig, daß es in Zukunft verläßliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Ausbildungskrise geben müsse. Bulmahn sagte, sie wolle sich vom „Jahr-für-Jahr-Krisenmanagement“ verabschieden. Hundt zeigte sich zuversichtlich, in Zukunft wieder allen Schulabgängern einen Ausbildungsplatz bieten zu können. Allerdings müßten die Rahmenbedingungen stimmen. Die Bundesregierung solle deshalb die „Drohung“ der Ausbildungsplatzabgabe zurücknehmen. Thorsten Denkler