Was ist nur mit Mario Basler los?

■ Selbst Experte Hitzfeld kann zu seinem Einwechselspieler „nichts sagen“

Berlin (taz) – Plötzlich zog er doch einen seiner gefürchteten Sprints an. Ließ links und rechts alle stehen. Dann war Mario Basler als erster und mit riesigem Vorsprung in den Katakomben des Berliner Olympiastadions verschwunden. Respekt, schließlich hatte Basler (29) zuvor innerhalb einer Woche schwere 95 Minuten hinter sich bringen müssen. 72 davon war er zunächst für den DFB „im Loch“, wie er das genannt hat. Dafür akklamierte das bescheidene Gelsenkirchener Publikum ihm immerhin einmal – bei seiner Auswechslung.

Man könnte sagen, daß er in Berlin lange Zeit zumindest gleichwertig agierte. Aber dann wurde er eben doch noch eingewechselt (67.). Umgehend fiel auch Herthas Siegtreffer. Babbel spielte einen Paß so ungenau, daß Basler zwar den Fuß ausstreckte, aber da war Wosz schon dazwischen. Nicht Baslers Schuld, aber es paßte.

Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld immerhin glaubte sich auch an „zwei, drei gute Flanken“ erinnern zu können. Sehr wahr. Genauere Recherchen ergaben allerdings, daß ihnen Eckstöße vorausgingen, bei denen kein Herthaner weit und breit störte. Ansonsten schien Basler daran zu liegen, seinen durch Ribbecks Auswechslung unterbrochenen Rekordversuch in den Bereichen Fehlpässe und gescheiterte Dribblingversuche auszubauen.

Was treibt ihn derzeit? Sein Trainer denkt daran, demnächst großes Geld in veritable Spitzenkräfte aus Europas Süden zu investieren. Basler wollte eigentlich Argumente für eine zügige Vertragsverlängerung sammeln. Was seine Woche anbelangt, knurrte Hitzfeld aber bloß: „Ich kann nichts sagen. Was soll ich sagen?“

Was soll man sagen? Einmal versuchte Basler, auf dem harten Rasen unfallfrei zu stehen. Erst drehte er eine Pirouette, dann rang er eine halbe Sekunde nach Gleichgewicht – schließlich fiel er hin. Es war nicht seine Woche. pu