EU: Briten-Beef ist gesund

■ Agrarminister gegen weiteres BSE-Exportverbot

Brüssel (taz) – Obwohl in Großbritannien immer noch jährlich 2.000 Rinder vom Wahnsinn befallen werden, wird das Exportverbot für britisches Rindfleisch im nächsten Frühjahr fallen. Die Agrarminister der EU haben gestern gegen die Stimmen aus Bonn und Wien das Ende des vor zweieinhalb Jahren verhängten BSE- Banns beschlossen. Inspektoren der EU- Kommission werden nun nach Großbritannien reisen, um die britischen Fleischkontrollen noch einmal zu überprüfen. Danach wird die EU-Kommission ein Datum festlegen, ab dem das Briten-Beef wieder ausgeführt werden darf. Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke nannte den Schritt „verfrüht“. Die Kontrollen in Großbritannien seien noch nicht zufriedenstellend. Er bemühte sich aber, die Auswirkungen herunterzuspielen. Es gebe traditionell keine großen Rindfleischimporte aus Großbritannien. Vor dem Exportbann hätten die deutschen Händler ganze 60 Tonnen pro Jahr von der Insel eingeführt. Mitarbeiter des Ministers meinten, daß auch nach Aufhebung des Exportverbots kein britisches Rindfleisch in Deutschland verkauft werde: „Die Handelsketten werden es nicht wagen.“

Alois Berger Bericht Seite 6