Stille beim Weser Report

■ Auch Chef-Kolumnist krank gemeldet

Ist Martin Globisch, der gefürchtete Klatsch-Kolumnist und Sportreporter des Weser Report, von gestern auf heute nicht mehr bei dem Anzeigenblatt beschäftigt? Nach den Gerüchten, die gestern durch die Stadt schwirrten, war diese Frage zu stellen. Zuständiger Geschäftsführer der Firma KPS, die den Weser Report herausgibt, ist Peter Führing. Der sagte: „Wenn es eine Personalie gäbe, dann würden wir die kommunizieren.“ Im Büro beim Weser Report ist Globisch allerdings nicht, es heißt, er sei überraschend krank geworden.

Der Chefredakteur des Weser Report, Ronald Famulla, meinte: „Ich befinde mich krankheitsbedingt nicht im Verlag. Dinge, die dort möglichwerweise entschieden worden sind, sind offiziell nicht mit mir verabredet oder mir zur Kenntnis gegeben worden.“

Allerdings ist Famulla nur offiziell im Impressum noch als Chefredakteur ausgewiesen. Ab 1. Januar soll ein neuer Wind wehen, wenn der frühere Weser Kurier-Ressortleiter Axel Schuller die Chefredaktion des Anzeigenblatts übernimmt. Globisch selbst war gestern für die taz nicht zu erreichen.

Hintergrund einer Personalie, die dem Chefredakteur nicht mitgeteilt worden sein könnte, wäre möglicherweise der Wechsel an der Spitze des Blattes. Hintergrund könnte auch ein Text sein, in dem Globisch am 11.11. sehr präzise Details über eine „Millionen-Abfindung“ im Vertrag von Werder-Trainer Maggath zu berichten wußte. Das Anzeigenblatt entschuldigte sich eine Woche später mit einem großen Interview.

Bis taz-Redaktionsschluß gestern abend wurde eine Personalie beim Weser Report offiziell nicht kommuniziert. K.W./kes