Nordirland

Die Ende der sechziger Jahre einsetzenden Gewalttätigkeiten zwischen der IRA einerseits und den Protestanten und britischen Streitkräften andererseits haben über 3.200 Menschen das Leben gekostet.

Gegner der IRA auf protestantischer Seite waren vor allem die radikale Ulster Defence Association (UDA) und die Ulster Volunteer Force (UVD). Seit Anfang der Siebziger richtete sich die Gewalt der IRA gegen britische Streitkräfte. 1972 setzte England die Regierung in Belfast ab und regierte das Land fortan selbst.

1989 erklärte sich die britische Regierung zu Verhandlungen mit der IRA bereit, doch erst 1993, mit der sogenannten Nordirlanderklärung, kam es zu nennenswerten Fortschritten: London akzeptierte die Beteiligung der IRA an den Friedensgesprächen und stimmte einer Abstimmung über die Vereinigung der geteilten Insel grundsätzlich zu.

1994 erklärte die IRA den Waffenstillstand, ebenso die protetestantischen UDA und UVF; dieser wurde jedoch von keiner der Gruppierungen eingehalten. Im April dieses Jahres wurde ein Friedensabkommen geschlossen, das ein nordirisches Regionalparlament mit 108 Abgeordneten und u.a. einen sogenannten Nord-Süd-Rat vorsieht.

Das Parlament konstituierte sich im Juni; als Vorsitzende wurden der Protestant Trimble und der Katholik Mallon gewählt. Seine Arbeit wird es aber frühestens im kommenden Februar aufnehmen.