■ Der Antarktis auf den Zahn gefühlt
: 624-Meter-Loch in uralten Eispanzer gebohrt

Wellington (AP) – Die wissenschaftliche Bohrung unter der Antarktis hat 624 Meter Tiefe im Eispanzer erreicht, wie die beteiligten Forscher am Freitag mitteilten. Das Projekt, an dem neben Deutschland fünf weitere Länder beteiligt sind, soll Aufschluß über das frühere Klima auf dem eisigen Kontinent und die Biosphäre geben. Die Bohrung auf Kap Roberts, 140 Kilometer von der neuseeländischen Forschungsstation Scott Base entfernt, wurde am Mittwoch für die Sommersaison vorübergehend eingestellt. Der Bohrmeißel drang nach Angaben der Forscher in eine Tiefe ein, in der das Eis 33 Millionen Jahre alt ist.

Bislang wurden zahlreiche unbekannte Meereslebewesen gefunden, die im gefrorenen Zustand die Jahre überdauerten. Chefwissenschaftler Peter Barrett sagte, die Datierungen in den Eisschichten würden mit Hilfe von Mikrofossilien, Vulkanasche oder der Ausrichtung des Erdmagnetfeldes vorgenommen.