„Eine Art Mietminderung“

■ Protest gegen Sparpläne: Dreißig Eltern einer Bramfelder Kindertagesstätte behalten einen Teil ihrer Kita-Beiträge ein

Mit Kindergärten ist es wie mit Mietwohnungen, erklären die ElternvertreterInnen der Kindertagesstätte Hegholt: Wenn die Zimmer Mängel aufweisen, zahlen die MieterInnen weniger. „Im Prinzip tun wir jetzt nichts anderes“, sagt Barbara Nagora. Ab sofort werden rund 30 Eltern der Bramfelder Kita einen Teil der Beiträge einbehalten, aus Protest gegen die Konsolidierungspläne der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung (BSJB).

Die will in den städtischen Kindergärten bis zum Jahr 2001 rund 27 Millionen Mark sparen. In der Kita Hegholt soll mindestens eine Erzieherinnen-Stelle gestrichen werden. „Wir haben deshalb schon Protestschreiben an die BSJB und an die im Rathaus vertretenen Fraktionen verfaßt“, so Elternvertreterin Heidrun Becker-Erdem. „Aber unsere Befürchtungen wurden nicht ernst genommen.“ Indem sie ein Drittel der Beiträge zurückhalten, wollen die Eltern nun Druck machen und möglichst ein Gespräch mit der Behörde erwirken. Das Geld, das die Mütter und Väter einbehalten, wird auf ein Sperrkonto überwiesen. In rund zwei Monaten soll es ganz normal an die Tagesstätte gegeben werden.

Die Behörde reagiert auf die Aktion gelassen. Die Personalausstattung der Kita Hegholt entspräche dem allgemeinen Stellenschlüssel, heißt es aus der BSJB. Es gebe daher keinen Grund für die Aktion.

juw