: Gesunder KinderStern
■ Virtuelle Computerwelt für Kids gegen Einsamkeit in der Uni-Klinik Eppendorf
In einem virtuellen Kinderzimmer auf einem Stern jenseits der bedrückenden Krankenhausatmosphäre mit Freunden chatten: Das Computer-Projekt „KinderStern – Vernetzte Welt für Kinder“ ist eine neue Art von Medizin für einsame und gelangweilte Kinder in Krankenhäusern. Das von außen nicht zugängliche Kommunikationsnetz für kranke Kinder wurde gestern am Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) gestartet. „Unsere jungen Patienten können jetzt über das Internet miteinander quatschen und sich mit Spielen die Langeweile vertreiben“, sagte der ärztliche Direktor des UKE, Heinz-Peter Leichtweiß.
„Das Schlimmste an meinen vielen Krankenhausaufenthalten ist die Einsamkeit. Durch KinderStern kann ich neue Freunde finden und mich mit ihnen unterhalten“, erzählt der 14jährige Felix, der schon zum 15. Mal wegen seiner kranken Leber in der Klinik ist. Jetzt kann er sich per Maus-Klick in ein Kinderzimmer begeben und mit anderen spielen. Dort verwahren die Kinder in ihrer Schatzkiste Bilder, E-Mails oder Briefe und können mit anderen sprechen. In einer Funkstation chatten die jungen Computerfreaks in Konferenzschaltungen miteinander und können sich dabei per Video sehen.
Der „KinderStern“ ist nach einer Idee von Steven Spielberg entstanden. Der US-Regisseur hat ein ähnliches Konzept für amerikanische Krankenhäuser entwickelt. Kinder in Krankenhäusern sind besonders stark Gefühlen wie Einsamkeit, Angst, Isolation und Streß ausgesetzt. „Wir wollen ihnen mehr Lebensfreude schenken. Ich bin davon überzeugt, daß KinderStern gut für das seelische Wohlbefinden ist“, sagt der Direktor der Kinderklinik des UKE, Kurt Ullrich.
Initiator des Vorhabens ist die Hanseatische Krankenkasse (HEK), die für Kinder bundesweit den Alltag in Kinderkliniken verbessern möchte.
„Ich wünschte, so was hätte es auch schon zu meiner Zeit gegeben. Als Kind habe ich mich im Krankenhaus immer sehr allein gefühlt“, sagt die grüne Wissenschaftssenatorin Krista Sager. Bald soll das Kinder-Netz auch von außen zugänglich gemacht werden. Die jungen Patienten können dann – wann immer sie wollen – mit ihren Eltern und Schulfreunden schnacken. Christiane Fürst
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