4200 Kerzen im Wohnzimmer

■ Ein Ehepaar aus Lübeck feiert Weihnachten auf seine Art

Ein Adventskranz im Wohnzimmer, ein leuchtender Stern an der Eingangstür und ein kerzenbesteckter Tannenbaum im Garten mag anderen Leuten als vorweihnachtliche Dekoration reichen. Brigitte und Michael Heinrich aus Lübeck ist das viel zu wenig. Jedes Jahr zur Weihnachtszeit verwandeln sie ihr Einfamilienhaus in ein Meer aus Kerzenlampen, Schleifen, Kugeln und Glitzersternen.

Weil viele Menschen diese Pracht gerne mal aus der Nähe sehen wollen, machten die Heinrichs daraus eine Tugend. Sie öffnen ihr Haus für einen Weihnachtsbasar, dessen Erlös sie für bedürftige Menschen spenden. 3000 Mark für ein Tagescafé für Obdachlose kamen in diesem Jahr zusammen. „Rund 1200 Menschen waren an diesem Wochenende bei uns, wir waren selbst überrascht“, sagt Brigitte Heinrich.

Herzstück des Basars ist das „Stubencafé“ im Wohnzimmer. Tannengirlanden an allen Wänden, zwei geschmückte Weihnachtsbäume rechts und links vom Sofa, ein beleuchtetes Weihnachtsdorf in der Schrankwand: wo andere mit vier Kerzen und ein paar Strohsternen kleckern, klotzen die Heinrichs. „Allein im Wohnzimmer leuchten 4200 elektrische Kerzen“, sagt Brigitte Heinrich. „Am meisten erstaunt unsere Besucher immer, daß wir sogar die Toilette weihnachtlich geschmückt haben.“ Rund drei Wochen dauert es, bis alle Lichterketten installiert, alle Kugeln, Schleifen und Sterne aufgehängt und der Kunstschnee im Garten verteilt ist.

Einen Weihnachtsbasar wird es im Hause Heinrich natürlich auch im nächsten Jahr geben, und eine Idee hat das Ehepaar auch schon. „Vielleicht,“ so überlegt Frau Brigitte, „könnten wir ja mal was mit dem Weihnachtsmann-Sammler Peter Schütt aus Travemünde machen.“ Eva-Maria Mester