Alexandr Solschenizyn zum 80.

Das Jahr 1998 war noch einmal ein Solschenizyn-Jahr: Im Frühjahr veröffentlichte er sein letztes politisches Manifest: „Rußland am Abgrund“. Dann erschien in Frankreich und Rußland die Fortführung seiner „Skizzen aus dem literarischen Leben“: „Das Korn zwischen den Mühlsteinen“ (über die Exiljahre 1974 bis 1978). Aus den „Archipel GULAG“-Honoraren gründete er außerdem eine zweite Stiftung, die junge Schriftsteller fördern soll. Und gleich drei Filme widmen sich seinem Leben. Einer stammt von der Regisseurin Olesja Fokina, die die dreiteilige Dokumentation „Der Erwählte“ drehte. Schließlich veröffentlichte – zum dritten Mal und zu Solschenizyns Verdruß – ein US-Amerikaner eine dicke, sogleich auch ins Deutsche übersetzte Biographie.

Oleg Dawydow ist leitender Redakteur der Moskauer Tageszeitung Nesawisimaja Gaseta, der wir diesen Text – in gekürzter Form – entnommen haben.