: Alkohol staatlich kontrollieren
Im Konzept über eine staatlich kontrollierte Abgabe von weichen Drogen sollte auch hochprozentiger Alkohol berücksichtigt werden. „Alkohol ist eine Droge wie andere auch“, erklärte der Kieler Suchtexperte Prof. Roman Ferstl vom Institut für Psychologie der Universität Kiel in einem Gespräch mit der Deutschen Presseagentur (dpa). Einen Verkauf von Schnäpsen in Apotheken halte er allerdings für wirtschaftlich nicht realisierbar.
Mit Skepsis sieht Ferstl auch eine mögliche Legalisierung bislang illegaler Drogen wie Cannabis. Sie berge eine weitere Gefahr für potentiell Abhängige, auch sei mit einer Ausweitung des Drogenkonsums zu rechnen. Durch Entkriminalisierung des Konsums weicher Drogen erreiche man zwar eine quantitative Entlastung des Justizapparates, verändere aber die Einstellung der Öffentlichkeit und insbesondere Jugendlicher zu Rauschmitteln.
Als nachweislich wirksames Mittel erfolgreicher Drogenpolitik nannte Ferstl die Prävention im schulischen Bereich: „Gefordert sind vor allem pädagogische wie psychologische Hilfen, die Jugendlichen die nötige Selbstsicherheit verschaffen, um Drogen von sich aus abzulehnen“. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen