■ Pro & Contra: Illegale Arbeit: Keine Billiglöhner
Die Argumente sind nicht neu: Ohne illegale ArbeitnehmerInnen ist die Pizza wesentlich teurer; ohne Billiglohnseeleute kostet die Fährüberfahrt doppelt so viel. Und die Multikulturellen fürchten gar, daß der arme Illegale in seiner Heimat gar keine Arbeit hätte. Das mag alles stimmen. Dennoch: Es ist richtig, konsequent gegen illegale Beschäftigung vorzugehen.
Denn Dumpinglohnarbeiter sind Opfer skrupelloser krimineller Schlepperfirmen. Während ein Menschenhändler bis zu 50 Mark kassiert, gibt er oft nur sieben Mark an den Malocher weiter. Ohne jegliche soziale Absicherung natürlich. Bei einem Unfall muß jeder eben sehen, wie er zurechtkommt.
Wer hierzulande um seine Billigpizza fürchtet, hat kein wesentlich anderes Weltbild als Großimporteure, die in der „Dritten Welt“ Erzeugnisse und Rohstoffe billig kaufen und sich noch rühmen, daß der „Neger“ froh sein kann, überhaupt ein paar Dollar abzubekommen.
Es darf aber nicht darum gehen, gegen die Arbeiter vorzugehen und sie nach der „Enttarnung“ abzuschieben. Es muß vielmehr ohne Rücksicht gegen die kriminellen Firmen vorgegangen werden. Es spricht in einer multikulturellen Gesellschaft nichts dagegen, daß Polen oder Portugiesen auf einer deutschen Baustelle arbeiten. Aber dann bitte zu Tariflöhnen.
Genauso wie Frauen nicht unqualifizierter sind als Männer, darf ein Nichtdeutscher nicht automatisch zur Kategorie Billiglöhner gehören.
Also: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Kai von Appen
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