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„Liebe taz...“ Nur zur Hälfte –betr.: Leserbrief zu „Bremen betreibt Rekonfessionalisierung an Schulen“, taz-Bremen vom 23.12.1998

Der eigentliche „schulpolitische Skandal ist der, daß ein in der Verfassung verankerter „Biblischer Geschichtsunterricht“ (BGU) zu über 50 Prozent überhaupt nicht gegeben wird. Hinzu kommt ein weiterer, nämlich daß viele von Ihnen in dieser Bremensie ausgebildete Lehrer, dieses Fach dann flugs an den Nagel hängen, sobald sie fest hinterm pädagogischen Katheder sitzen.

Daß es in diversen Schulen interne Absprachen gibt, die für dieses Fach vorgesehenen Stunden anderweitig zu verwenden, ohne daß Sie dagegen wortreich protestiert hätten, sei am Rande erwähnt. Eine Bankrotterklärung für ein bundesdeutsches Unikum der Marke „cujus regio, ejus religio“, das in seiner Grundtendenz an Duodezfürstzeiten erinnert. Oder wo sonst noch gibt ein von der Kirche getrennter Staat die Inhalte eines wie auch immer gearteten „Religionsunterrichts“ vor?

Mit bekenntnismäßig gebundenen Grüßen, Wilhelm Tacke

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