Bankvorstand Wolfgang Rupf mußte Federn lassen

Zwei Jahre regierte Wolfgang Rupf die Bankgesellschaft Berlin AG völlig unbehelligt. Ihm ging der Ruf des Hoffnungsträgers und konsequenten Sanierers voran. Doch schon bald blätterte der Lack. Das Management der Berliner Bank begehrte gegen Rupf auf, weil er das Institut, eine Tochter der Bankgesellschaft, zum Jahresbeginn 1999 liquidieren will – um Kosten zu sparen. Absteiger Rupf traf die umstrittene Entscheidung, weil kurz zuvor seine Zukunftsstrategie gescheitert war: die Fusion mit der Norddeutschen Landesbank zum viertgrößten Geldhaus der Republik. Das hätte neue Einnahmen auf dem europäischen Finanzmarkt bedeutet. Doch bereits vorher hatte es im Gebälk geknirscht. Vor allem die Berliner Bank hatte einen Großteil ihrer Immobilienkredite in den neuen Ländern abschreiben müssen. Nun bleibt Wolfgang Rupf vorläufig Chef einer mittleren Regionalbank in Ostdeutschland. Wann er sich nach einem freudvolleren Job umschaut, wird sich zeigen. koch