Billige Entschuldigungen

■ Der THW Kiel schlägt Gudme 28:23. Schwartau unterliegt Dutenhofen mit 21:28

Der deutsche Handball-Meister THW Kiel hat am Sonnabend vorzeitig das Viertelfinale in der europäischen Champions League erreicht. Die Schleswig-Holsteiner gewannen auch ihr viertes Spiel in der Gruppe C gegen den dänischen Vertreter GOG Gudme mit 28:23 (13:14) und führen nun mit acht Zählern vor Rußlands Meister Kaustik Wolgograd. Vor 6500 Zuschauern in der Ostseehalle präsentierten sich die Gastgeber allerdings drei Tage nach der 27:29-Niederlage in der Bundesliga bei GWD Minden erneut in schlechter Verfassung.

Die quirlige 6:0-Deckung der Gäste ließ den THW nicht wie erhofft zum Zuge kommen. Immer wieder leiteten die Dänen schnelle Gegenstöße ein, die zumeist vom 22jährigen Morten Jensen erfolgreich abgeschlossen wurden. So mußten die Kieler bis zur 47. Minuten einem Rückstand hinterherlaufen. Ohne Torjäger Nenad Perunicic, der voraussichtlich noch zwei Wochen pausieren muß, blieb vor allem der Rückraum des THW blaß. Erst als in der Schlußphase bei den jungen Dänen Konzentration und Kraft nachließen, konnten die Zebras die Führung übernehmen, sich langsam absetzen und letztlich das Match für sich entscheiden.

Schwere Zeiten brechen dagegen für den VfL Bad Schwartau in der Handball-Bundesliga an. Nach der 20:25-Heimpeinlichkeit am Mittwoch gegen Wuppertal folgte am Sonnabend ein neuerlicher Offenbarungseid beim Erzrivalen HSG Dutenhofen/Münchholzhausen. Beim 21:28 gaben die Marmeladenstädter völlig unnötig nach sechzig Minuten lieb und brav die für den Klassenerhalt so wichtigen Punkte ab. Trainer Mijatovic flüchtete sich wieder einmal in billige Entschuldigungen. So sah er den Knackpunkt der Partie in der umstrittenen roten Karte gegen den Schweden Andreas Bäckegren (25.). Von da an war Schwartau völlig von der Rolle. Gerade gegen die Dutenhofener schmerzt die Niederlage besonders, denn seit einer Prügelei in einem Trainingscamp auf Mallorca vor einigen Jahren sind sich die beiden Teams spinnefeind.

Peter Strempel/Harald Bleyer