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Von Hühnerfarmerben und Düngemittelhändlern

Was würden bloß all die deutschen Regisseure tun, gäbe es nicht das Fernsehen. Ohne Kooperation mit einem öffentlich-rechtlichen Sender kriegt heute kaum noch jemand den Etat für eine Kino-Produktion zusammen, ein paar der besten hiesigen Filmemacher arbeiten inzwischen fast ausschließlich für das TV. Und auch Lars Becker, Schöpfer solch famoser Genre-Werke wie Schattenboxer, bringt sein neuestes Werk gar nicht erst ins Kino. Aber das Abaton-Kino hat ein Herz für Cineasten und zeigt Das Gelbe vom Ei, so der Titel, heute für zwei Vorstellungen auf großer Leinwand. Am 25. Januar läuft der Film dann schließlich im ZDF. Ein bißchen wundern kann man sich über die Entscheidung der Verantwortlichen schon, schließlich sind mit Heike Makatsch bis Moritz Bleibtreu alle üblichen Verdächtigen des deutschen Entertainment vertreten. Da hätte eine Kino-Auswertung finanziell schon Sinn gemacht.

Worum geht es? Um eine Junggesellenversteigerung irgendwo in einem Kaff in der norddeutschen Tiefebene. 800 Frauen haben ihre Ersparnisse zusammengekratzt, um aus 200 männlichen Gestalten ihren Prinzen zu ersteigern. Die Auswahl ist groß: Zwischen Hühnerfarmerbe, Ökobauer und Düngemittelhändler fällt die Entscheidung selbstredend schwer. cbu

20 Uhr (ausverkauft) und 22.15 Uhr, Abaton. Regisseur und Schauspieler sind anwesend.

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