Ist Liebe nur ein Wort?

I/F 1998, Regie: Mimmo Calopresti; mit Valeria Bruni-Tedeschi, Fabrizio Bentivoglio u.a.; 85 Min.

Von dem seltsamen deutschen Titel sollte man/frau sich nicht irritieren lassen. Mit Simmel hat der junge Italiener Mimmo Calopresti nichts am Hut. In seinem zweiten Film ist er der Liebe einer jungen Frau auf der Spur, die in ihrer Verschlossenheit ihr emotionales Leben endlich in die Hand nimmt. Die Hauptrolle spielt, wie schon in Caloprestis Debüt, dem Post-Terrorismus- Psychodram „La seconda volta“, die wunderbare Valeria Bruni-Tedeschi. Sie ist die scheue, verletzliche Angela, die die Einsamkeit als Single in einem römischen Mietshaus besiegen will. Die 30jährige Neurotikerin leidet unter ihren Phobien, wird aber von ihrem Glauben an die Liebe aufrecht gehalten. Festgefahren in einem Leben voller Einsamkeit, in dem ihr Therapeut der einzige Ansprechpartner ist, lernt sie den Cellolehrer Marco kennen... und verliebt sich in ihn. Sie schickt ihm kleine Gedichte, doch er glaubt, sie stammen von einer seiner Schülerinnen.

Die Bruni-Tedeschi ist fabelhaft, auch wenn der ganze Film bisweilen arg gekünstelt wirkt.

Broadway, Central, fsk am Oranienplatz, FT am Friedrichshain