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Neuer Hausgott

■ Das Piccolotheater hat einen Sponsor und spielt ab März im Atrium

Gerd Samariter erscheint die Sache einfach himmlisch. Auch wenn es Ende vergangenen Jahres noch so aussah, als hätte eine Sintflut sein Publikum ertränkt und wollte gleich auch noch sein 45-Plätzehaus an der Elbchaussee hinwegspülen, konnte er gestern wieder selig lächeln. „Die Zuschüsse der Stadt reichten nicht, um unser Theater zu halten. Das stand ja auch in der Presse. Und dann plötzlich, wie ein deus ex machina, war Herr Niemerszein da.“ Der Inhaber der Spar-Supermarktkette hat eine Patenschaft für die einstmal im Guinnessbuch der Rekorde als „kleinstes Theater der Welt“ geführte Bühne übernommen. Er sponsort das Piccolotheater mit 10.000 Mark und erhält im Gegenzug ein kleines Kartenkontigent für seine Mitarbeiter.

Als diese Rettung des vor dem Konkurs stehenden Theaters ausgehandelt war, war die Frist zur Verlängerung des Mietvertrags für die Elbchaussee 14, wo das Piccolo seit fünf Jahren beheimatet ist, bereits abgelaufen. Noch einmal erhielt Samariter spontane Hilfe: Stefan Höger der Atrium-Galerie und -Bühne bot seine Räume zur Bespielung an. Ab März wird das Piccolotheater nun fünfmal wöchentlich in der Bernstorffstraße zu sehen sein.

Die erste Premiere wird eine Referenz an das Goethe-Jahr: Goethe muß weg, letzte Woche in Celle uraufgeführt, eröffnet Anfang April. Dann soll, so die Rechte erhältlich sind, Offene Zweierbeziehung von Dario Fo folgen. Das nächste Projekt wird sich einer sehr offenen Zweierbeziehung widmen, nämlich der von Sartre und de Beauvoir; anschließend geht's weiter mit Fast Faust, einer ökonomischen Version der Tragödie, die mit nur drei Schauspielern auskommt, von denen einer nicht erscheint.

Sollten Schicksal und Publikum dem Piccolo gnädig bleiben, wird im Jahr 2002 im Atrium 30jähriges Jubiläum des Theaters gefeiert werden. Christiane Kühl

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