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KommentarKunden bedienen

■ Warum Hamburg die Chance hat, moderne Jobpolitik für Jugendliche zu machen

Heute geht es bei Ortwins Bürgermeister-Runde um nicht weniger als eine kleine Revolution. Auch dank des Geldes aus Bonn besteht die Chance, wirklich allen jungen Menschen in der Stadt Chancen auf Ausbildung und Beruf zu eröffnen. Gelingt dies, hätte Rot-Grün auf Bundes- wie auf Landesebene sein vielleicht wichtigstes Wahlversprechen eingelöst.

Um dieses Ziel zu erreichen, muß die Arbeitsmarktpolitik in der Hansestadt neue Wege gehen. Dafür ist das oft mißbrauchte Schlagwort „Kundenorientierung“ unabdingbare Voraussetzung. Wer Konzepte am Behördentisch ausbaldowert und die Berufswege Jugendlicher auf Jahre im Voraus plant, macht etwas Grundlegendes verkehrt. Junge Erwachsene ohne Ausbildungsplatz und Arbeit sind keine sozial Behinderten, die mit Zuckerbrot und Behördenpeitsche ins Berufsleben geschubst werden müssen. Wer sie nicht als Partner ernst nimmt, wird selbst nicht ernstgenommen.

Natürlich geht es auch um Perspektive und Verbindlichkeit. Dazu muß aber die Politik zu den Jugendlichen kommen. Beratung, Programme, Ausbildungsplätze und Arbeit muß es vor Ort in den Stadtteilen geben und nicht in sozialtechnokratischen Lernzentren. Die Konzepte dafür dürfen nicht von kleinen Behörden-AGs vorgegeben werden, sie müssen im Dialog mit Sozialarbeitern, Beschäftigungsträgern und Betroffenen entwickelt werden.

Gewerkschaften und Beschäftigungsträger haben das mittlerweile begriffen – vielleicht zieht heute nachmittag auch die Politik nach.

Florian Marten

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