Planung für Olympiastadion bricht ohne Stützen ein

■ Entwurf zur Sanierung des Olympiastadions stößt auf Ablehnung. Änderungen notwendig

Eine Sanierung des Olympiastadions ohne weitreichende Änderungen des Entwurfs der Architekten Gerkan/Marg und Partner wird es nicht geben. Auf einer Sitzung des Sportausschusses im Abgeordnetenhaus lehnten gestern nicht nur führende Vertreter des Berliner Fußballs sowie der Leichtathletik die von der Senatsverwaltung für Schule und Sport favorisierte Planung teilweise ab. Auch Mitglieder der Fraktionen von CDU und SPD sprachen sich gegen die bestehende Lösung aus.

Sowohl Heide Nisblé (SPD) als auch Horst Rabbach (CDU) forderten, daß in den ausgewählten Entwurf die „Vorteile“ anderer – auch am Wettbewerbsverfahren beteiligten – Planungen „eingearbeitet“ werden müßten. Insbesondere auf die Stützen, die das Dach tragen sollen und damit die Sicht behindern, müsse verzichtet werden. Rabbach: „Ein Stadiondach mit Stützen hat man zur Jahrhundertwende gebaut.“

In ihrem Plan sehen die Architekten die Überdachung des Stadions vor. Klar ist jetzt schon, daß die Gerkan-Konstruktion keine stützenlose Überdachung zuläßt.

Ebenfalls ins Schußfeld der Kritik geraten immer mehr die Rasen- absenkung sowie die Nichtbeteiligung der Nutzer an dem Verfahren. Nach Berechnungen von Istaf- Chef Rudi Thiel hat die Absenkung von mehr als drei Meter zur Folge, daß Zuschauer bei Leichtathletikveranstaltungen weniger sehen können. Deshalb dürfe das Feld nur geringfügig tiefer gelegt werden – was bedeutet, daß weniger Tribünenplätze zur Verfügung und damit zum Verkauf stehen. Die Senatsverwaltung wurde aufgefordert, die Nutzer Hertha BSC und die Sport- und Leichtathletikverbände in die Planung miteinzubeziehen. rola