Hoffnung für Hofer

■ Kanzleramt verhandelt Freilassung des im Iran zum Tode verurteilten Hamburgers

Bonn/Teheran (dpa) – Der in Iran zum Tode verurteilte Deutsche Helmut Hofer kann auf seine Freilassung hoffen. Wie gestern aus Behördenkreisen in Teheran verlautete, steht Hofer auf einer Liste von Gefangenen, die anläßlich des bevorstehenden 20. Jahrestages der islamischen Revolution in Teheran begnadigt werden sollen. Das Kanzleramt in Bonn bestätigte lediglich, daß seit November Gespräche über den Fall Hofer und eine Verbesserung der deutsch-iranischen Beziehungen laufen. Religiöse Jubiläen werden von der iranischen Regierung häufig genutzt, Gefangenen, die keine Schwerverbrecher sind, Amnestie zu gewähren.

Hofer wurde nach islamischen Gesetzen im Januar 1998 wegen einer sexuellen Beziehung zu einer Muslimin in Teheran zum Tode verurteilt. Der 56jährige Hamburger war am 21. September 1997 verhaftet worden und sitzt seither im Teheraner Evin-Gefängnis. Zur Zeit läuft beim obersten Gericht Irans ein Revisionsverfahren.

Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye teilte gestern mit, daß Kanzleramtsminister Bodo Hombach in Abstimmung mit Außenminister Joschka Fischer seit November 1998 mit dem Iran über den Fall Hofer spreche. Diese Gespräche – das letzte fand am Wochenende statt – seien noch nicht abgeschlossen.