Schwarze Katze, weißer Kater

F/D/Y 98, Regie: Emir Kusturica; mit Bajram Severdzan, Florijan Ajdini u.a.; 135 Min.

Zehn Jahre nach „Time of the Gypsies“ knüft Emir Kusturica nun milieu- und stimmungsmäßig an seinen größten Erfolg an und erzählt die Geschichte des Zigeuners Matko, der mit balkanesischer Schlitzohrigkeit vom Schmuggel und vom Schwarzhandel mit den Russen am Ufer der Donau lebt. Doch die Zeit der kleinen Fische soll jetzt vorbei sein. Matko plant einen großen Coup: Einen ganzen Güterzug mit Benzin will er auf der Fahrt von Belgrad in die Türkei entführen, das Starkapital besorgt er sich von dem Gangster Dadan. Der legt seinen Partner jedoch rein und verlangt anschließend eine merkwürdige form von Schadenersatz: Matkos Sohn muß Dadans Schwester heiraten. Doch die Braut ergreift bereits während der feutfröhlichen, wildbewegten Hochzeitsfeier (das ist es wieder, das alte Lieblingsmotiv Kusturicas) die Flucht, was dem Bräutigam durchaus nicht ungelegen kommt...

Verrückte Geschichten zwischen schrillen Irrwitz und magischer Poesie, reale wie absurde Welten, das ist Kusturica. Auch hier wirkt das ganze cartoonhaft, wenn Schweine Autos auffressen und die seltsamsten Figuren seit Fellini auftreten. Kusturica ist ein Anarchist!

Broadway, Filmkunst 66, International, Kant, New York, Odeon (OmU), Passage, Yorck