■ Soundcheck: The Corrs / Ramón Valle und Cubanisimo
Gehört: The Corrs. Mit glasigen Augen gestand es mein Begleiter beim Verlassen der Halle: Er habe sich „spontan“ in die Geigerin Sharon verliebt. Und sollte ich auch nur eine kritische Zeile über sie schreiben, sei es mit unserer Freundschaft aus! Seine Sorge war unbegründet: Sharon Corrs Spiel war virtuos – wie überhaupt das ganze Konzert der Corr-Family in der gut gefüllten Sporthalle: Schicke, aufeinander abgestimmte Klamotten der Geschwister, eine Videoprojektion, damit auch die hinteren Zuschauer die Stars nah bei sich glauben durften, eine erstklassige Licht-Show – aber fast ein bißchen zu dick alles. Die Corrs sind genau dann unwiderstehlich, wenn ihnen anzumerken ist, daß sie sich freuen, so weit gekommen zu sein. Solche Momente gab es reichlich. Und wann entschuldigt sich schon einmal ein Star wie Sängerin Andrea, weil sie den Text vergessen hat? Bleibt zu hoffen, daß sich die Corrs ein Stück Bodenhaftung auch dann bewahren, wenn sie demnächst im Vorprogramm der gigantomanischen Rolling Stones auftreten. hedi
Heute abend: Ramón Valle und Cubanisimo. In lockerer Regelmäßigkeit treffen sich Kuba-Aficionados im Schöne Aussichten – also passenderweise in direkter Nähe zur künstlichen Tropenhaftigkeit des Botanischen Gartens. Das heutige Double-Billing verdient besondere Aufmerksamkeit. Mit Chucho Valdès hat sich einer der versiertesten Pianisten der Zuckerrohrinsel angekündigt; er rollt die kubanischen Rhythmen vom Jazz eines Herbie Hancock auf. Das Ensemble Cubanisimo geht da traditioneller zur Sache, Bandleader Ricardo Alvarez spielt im klassischen Stil der Vierziger und Fünfziger. Son, Guaracha, Mambo, Bolero – da ist alles drin. cbu
22 Uhr, Café Schöne Aussichten, Gorch-Fock-Wall
Achtung! Am Montag mußte das Konzert der Barenaked Ladies wegen eines Trauerfalls abgesagt werden, heute wird es um 20 Uhr im Grünspan nachgeholt. Das Konzert von TigerBeat und Nixon Now mußte hingegen wegen Krankeit auf den März verschoben werden. Austragungsort bleibt das Molotow.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
