■ beiseite
: Ente und Bärli

Janoschs „Löwenzahn und Seidenpfote“ kennen mittlerweile sicher genauso viele Kinder wie Kästners „Emil und die Detektive“. Janosch ist zwar noch nicht ganz so berühmt wie Erich Kästner, aber Tigerenten-Janosch weilt noch unter uns, ist ein wenig jünger als Kästner, und sein Hundertster ist auch noch nicht in Sicht – aber Erich wirft seinen Schatten voraus. Sein hundertster Geburtstag wird natürlich allüberall gefeiert, keiner will ihn verpassen, und so sind seine Kinderbücher und auch andere ins öffentliche Interesse gerückt. Wie sonst soll man es verstehen, daß jetzt die Staatsbiliothek in Berlin eine umfassende Janosch- Ausstellung auf die Beine stellte, während das Deutsche Historische Museum in Berlin demnächst eine umfassende Kästner- Ausstellung präsentiert! Ab morgen bis Ende März zeigt nun die Staatsbiliothek Janoschs weitläufiges Schaffen. Der Kinderbuchautor und -illustrator ist recht vielseitig. Er hat Romane geschrieben und war und ist als Graphiker und Produktdesigner recht erfolgreich. Hinter der Flut von Arbeiten stehe ein Künstler, der seit 40 Jahren nachdenkliche, ironische und fröhliche Zeichnungen und Aquarelle brillant aufs Papier bringt und lustige, kritische und auch belehrende Geschichten und Reime schreibe, teilte die Staatsbibliothek mit. Schon zwei Generationen von Menschen seien in ihrer Kindheit von Janosch mitgeprägt. Zu sehen sind unter anderem 26 ausgewählte Folgen von Entwürfen für Kinderbücher, darunter so bekannte wie „Löwenzahn und Seidenpfote“, „Bärenzirkus Zampano“ und „Post für den Tiger“. Ausgewählt wurden weiter Farbradierungen für Erwachsene, Gemälde und Skulpturen sowie Karikaturen für die Zeitschrift Eltern. Entwürfe für den „Emil-Grünbär- Club“ verweisen auf das Engagement von Janosch für den Umweltschutz. Seine seit 1960 erscheinenden Kinderbücher wurden in 30 Sprachen übersetzt. Mittlerweile gibt es auch Zeichentrickfilme, Sprach- und Musikkassetten sowie CDs von ihm. 15 Romane und Graphikfolgen entstanden für Erwachsene. Die Ausstellung, die bis zum 27. März geöffnet ist, zeigt auch eine Auswahl der im Handel angebotenen Geschenk- und Designartikel sowie Spielzeug.