Rekruten vor Schock geschützt

Tel Aviv (AFP/taz) –Soldaten sind Mimosen: Wegen der Abbildung eines nahezu unbekleideten Paares müssen angehende israelische Soldaten auf ihre gewohnte Lektüre, die Armee-Zeitschrift Bamahane verzichten. Herausgeber und Oberstleutnant Rami Kedar ließ nach Informationen aus Militärkreisen wegen des Beihefters einer Kondomfirma 20.000 Exemplare der Zeitschrift einstampfen. Der Text der Werbebeilage rühmt die Verdienste der Firma um die Verhütung, ein Bild zeigt ein kaum bekleidetes Paar. Die Ausgabe war für Schüler in Abschlußklassen gedacht, die demnächst ihren Militärdienst antreten sollen. Der Oberstleutnant äußerte die Befürchtung, der Beihefter könne die künftigen Rekruten schockieren. Brigadegeneral Ran Galinka, der in der Armee die Abteilung für Erziehung leitet, stimmte Kedars Befehl trotz des wirtschaftlichen Verlustes zu. Die Redaktion, hieß es, sei betrübt.