: Rekruten vor Schock geschützt
Tel Aviv (AFP/taz) –Soldaten sind Mimosen: Wegen der Abbildung eines nahezu unbekleideten Paares müssen angehende israelische Soldaten auf ihre gewohnte Lektüre, die Armee-Zeitschrift Bamahane verzichten. Herausgeber und Oberstleutnant Rami Kedar ließ nach Informationen aus Militärkreisen wegen des Beihefters einer Kondomfirma 20.000 Exemplare der Zeitschrift einstampfen. Der Text der Werbebeilage rühmt die Verdienste der Firma um die Verhütung, ein Bild zeigt ein kaum bekleidetes Paar. Die Ausgabe war für Schüler in Abschlußklassen gedacht, die demnächst ihren Militärdienst antreten sollen. Der Oberstleutnant äußerte die Befürchtung, der Beihefter könne die künftigen Rekruten schockieren. Brigadegeneral Ran Galinka, der in der Armee die Abteilung für Erziehung leitet, stimmte Kedars Befehl trotz des wirtschaftlichen Verlustes zu. Die Redaktion, hieß es, sei betrübt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen