Stiftung für Zwangsarbeiter

■ Betroffenen-Anwalt: Fonds unzureichend

Bonn (taz/rtr) – Der geplante Entschädigungsfonds führender deutscher Unternehmen für NS-Zwangsarbeiter ist nach Ansicht des Betroffenen-Anwalts Michael Witti unzureichend. In dieser Form werde der Fonds nicht für den erhofften Rechtsfrieden sorgen, an der gegenwärtigen Lösung seien zu wenige Firmen beteiligt. Auszugehen sei von mehr als einer Million Anspruchsberechtigten, erklärte Witti und bemängelte, daß es bisher keine offizielle Aussage über die Entschädigungssummen gebe. Bundeskanzler Schröder begrüßte dagegen die Einrichtung der „Stiftungsinitiative deutscher Unternehmen: Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“.

Unterdessen hat auch die I.G. Farbenindustrie AG (in Abwicklung) erstmals die Gründung einer firmeneigenen Stiftung zur Entschädigung von Opfern des Holocaust vorgeschlagen. Signalisiert werden soll, „daß es einen Neuanfang bei der IG Farben gibt“, erklärte der Liquidator. Bericht Seite 5