Hohe Entschädigung für dicke Luft

■ Japanische Firmen zahlen für Opfer von Luftverschmutzung

Tokio (dpa) – In Japans größtem Prozeß um Luftverschmutzung haben sich neun angeklagte Unternehmen zu hohen Entschädigungszahlungen an Patienten und Hinterbliebene von Opfern bereit erklärt. Beide Seiten einigten sich nach zehn Prozeßjahren außergerichtlich auf die Zahlung von 2,42 Milliarden Yen (33 Millionen Mark) an die 379 Kläger, die durch Schadstoffe krank geworden waren. Das Distriktgericht in Kobe hatte über die Klagen unter anderem gegen Sumitomo Metal, Kobe Steel, Kansai Electric und Kansai Coke and Chemical verhandelt.

Ursprünglich 483 Kläger hatten die Firmen im Dezember 1988 zusammen mit der Zentralregierung und der öffentlichen Autobahngesellschaft wegen Luftverschmutzung vor Gericht gebracht. Bei ihnen waren die Erkrankungen durch Schadstoffe offiziell anerkannt worden.

Sie forderten einen Stopp der Emissionen sowie Schadensersatz in Höhe von 11,8 Milliarden Yen. Tod oder Rückzug vieler Kläger verringerte die Forderung später auf 9,3 Milliarden Yen. Die verklagten neun Unternehmen gaben zwar den Ausstoß von Schadstoffen zu, verneinten jedoch jeden Zusammenhang mit den Krankheiten. Das Verfahren gegen die Zentralregierung sowie die Autobahngesellschaft geht weiter.