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Wunder am Ende

Wie von Geisterhand geschoben wandert eine Farbtafel über das weiße Feld und verändert so die Konfiguration von fünfzehn Farbkarten: In einer schlichten Vitrine ist es dem Maler Christian F. Kintz modellhaft gelungen, den gewünschten Umgang mit seinen monochromen Bildern darzustellen. Denn auch wenn hinter der Oberfläche andere Farben lauern und der geschichtete Aufbau des Bildes am Rande zu sehen ist, auf das minimalistische Einzelbild kommt es dem Hamburger nicht an. Seine Arbeiten sind als malerische Installation gedacht und müssen stets neu kombiniert werden. Die jeweils nicht gehängten Bilder dürfen sich dabei in zur Installation gehörenden Lagerkästen ausruhen.

Das in KX-Kunst auf Kampnagel erstmals gezeigte Kintzsche Bildbewegungsmodell ist in Zusammenarbeit mit Jörn Zehe entstanden, der mit seinen elektrophysikalischen Wundermaschinen den zweiten Teil der Ausstellung bestückt. 1996 noch Hamburg-Stipendiat, ist der Künstler, der es liebt Strom und Wasser zusammenzubringen, seit letztem Jahr Professor an der Kunsthochschule im norwegischen Bergen. Was den üblichen elektrischen Sicherheitsstandards widerspricht, führt bei ihm zu Apparaturen, die Lichtbögen im nassen Plastikeimer erzeugen oder mit Lauge im Super-8-Projektor eine „Seifenoper“ projizieren. Auch wenn am Ende der Ausstellung nicht mehr alles wie geplant funktioniert: Wer noch nicht da war, sollte schnell noch gucken gehen.

Hajo Schiff

noch heute und morgen 14 bis 18 Uhr, Finissage: Sonntag ab 17.30 Uhr

www / Kx-Kampnagel.de

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