Betr.: Hans-Peter Seitz

Drogenabhängige sind schwerkranke Menschen, die einen Anspruch auf medizinische Hilfe haben. Ebenso vielfältig wie die Ursachen der Krankheit Sucht und die daraus resultierenden Lebensumstände der Betroffenen sind auch die Krankheitsbilder. Die eine erfolgreiche Suchttherapie kann es daher nicht geben. So ist es in Fachkreisen unbestritten, daß in Fällen langjähriger Abhängigkeit von Heroin und weiteren Narkotika die ärztlich verordnete und kontrollierte Abgabe von Heroin sinnvoller Therapiebestandteil sein kann. Diese Abgabe im Rahmen eines wissenschaftlich begleiteten Modellprojekts zu untersuchen ist also sinnvoll und notwendig. Sie bedeutet weder die allgemeine Freigabe von Heroin noch die Kapitulation des Staates in der Drogenpolitik. Es ist vielmehr seine humane Pflicht zu untersuchen, ob auf diese Weise den Betroffenen geholfen werden kann. Hans-Peter Seitz

Parlamentarischer Geschäftsführer und Gesundheitspolitiker der SPD- Fraktion