■ Die Anderen: "The Times" aus London schreibt zum EU-Gipfel in Bonn / "Politiken" aus Kopenhagen schreibt zum China-Besuch von US-Außenministerin Madeleine Albright
„The Times“ aus London schreibt zum EU-Gipfel in Bonn: Bundeskanzler Gerhard Schröder muß etwas Grundsätzliches lernen: Wenn Deutschland in Europa eine führende Rolle spielen will, muß es dafür zahlen. Deutschland wird immer der Zahlmeister Europas bleiben – das ist die Essenz der Macht. Wenn es weniger zahlt, wird seine Macht entsprechend abnehmen. Und zweitens kann sich Deutschland keine offene Konfrontation mit Frankreich erlauben. Kohl hat immer verstanden, Wege zu finden, wie die Franzosen hinter den Kulissen Positionen aufgeben konnten, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Der außenpolitische Berater von Herrn Schröder, Michael Steiner, beherrscht diese Technik noch nicht.
„Politiken“ aus Kopenhagen schreibt zum China-Besuch von US-Außenministerin Madeleine Albright: Der Besuch Madeleine Albrights kommt zu einem Zeitpunkt, da das Verhältnis zwischen beiden Ländern ausgesprochen kühl geworden ist. China möchte, daß die westlichen Länder das Land besser verstehen, und verweist auf „asiatische“ Werte. Aber der systematische Bruch von Menschenrechten kann wohl kaum als asiatischer Wert gelten. (...) Frühere Kontroversen in den westlichen Ländern über die richtige Politik gegenüber China sollten eigentlich ein abgeschlossenes Kapitel sein. Die weiche Linie hat die chinesische Führung nur glauben gemacht, daß sie es mit den Menschenrechten nicht so genau nehmen müsse.
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