Je älter, desto länger

■ Hamburgs Lehrer protestieren gegen Streichung von Altersentlastung

Der Erhalt von 170 zusätzlichen LehrerInnenstellen ist kaum gesichert, da sind Hamburgs PädagogInnen schon wieder sauer auf die Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung. Denn Senatorin Rosemarie Raab (SPD) plant, ab August die Altersentlastung für LehrerInnen zu streichen. Damit müßten über 55jährige eine Stunde pro Woche mehr arbeiten als bisher, über 60jährige sogar zwei Stunden mehr.

Bei einer Teilpersonalversammlung gestern nachmittag haben die LehrerInnen nun eine Resolution verabschiedet. Darin fordern sie, daß für sie ein Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes angewendet wird, der eine Regelung zur Altersteilzeit enthält.

Zwei Gründe sprechen gegen die Streichung der Altersentlastung, argumentieren die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und der Deutsche Lehrerverband Hamburg. Erstens seien volle, lärmende Klassen besonders für Ältere eine nervliche Belastung. Zweitens können in der Hansestadt weniger junge LehrerInnen eingestellt werden, wenn die alten mehr arbeiten. Die Streichung der Entlastung „widerspricht allen Ansätzen und Forderungen nach einer aktiven Arbeitsmarktpolitik und der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit“, heißt es in der Resolution. „Wir werden das nicht kampflos hinnehmen.“

Nach Ansicht der LehrerInnen verursacht der Plan der Bildungsbehörde zudem organisatorische Probleme. Weil die zusätzlichen Stunden nicht immer in der Schule gebraucht werden, in der die LehrerInnen gerade arbeiten, könnte es zu „Umsetzungen und Versetzungen in großem Umfang kommen und Unruhe in die Schulen bringen“, argumentieren sie. juw