Viva, Beckham

Ja, David Beckham (rechts) ist einer – dies Bilddokument beweist es. Ein blonder, blasser, fragiler Popgott und daher auch in der Stunde des Triumphs ein melancholy man von hamletschem Ausmaß. Übrigens auch ein Fußballer. Er hat das Flanken vielleicht nicht erfunden – aber auf eine neue Qualitätsebene gehoben. Und dann hat er sich ritterlich arrangiert mit Diego Simeone (l.), dem argentinischen Schurken von St. Etienne. Erst war der gefallen, nachdem Beckhams zarter Fuß während der WM in seine Wade zuckte – und dann ganz England in dumpfen Beckham-Haß. Vergeben, vergessen, fünfter Akt. Es tritt auf: Der Ritter Englands, nicht mehr ein, jetzt „unser Spice Boy“ („Daily Mail“). Viva forever. So hat er das verschwitzte Trikot des befriedeten Ex-Feindes als Zeichen der bis auf weiteres endgültigen Läuterung beider mit nach Hause genommen. Leise bittersüß lächelnd. Für seine Edeldame Posh. Die Süße darf es jetzt waschen. pu/Foto: Reuters