Keine Kriegserklärung

Berlin (taz) – Wenn der Kanzler ruft, kommen alle. Selbst die Vorstandschefs der Atomstromkonzerne folgen den Einladungen aus dem Bundeskanzleramt. Am Dienstag treffen sich dort die Vorstandsvorsitzenden der Kraftwerkskonzerne Veba, RWE, Viag und der Energieversorgung Baden-Württemberg mit Kanzler Schröder. Sie wollen die seit Dezember unterbrochenen Atomkonsensgespräche wieder aufnehmen.

Es werden „ganz schwierige Gespäche“, hieß es gestern aus den Stromkonzernen. Nach der mißglückten Atomnovelle von Umweltminister Trittin, den Umbesetzungen in der Kommission für Reaktorsicherheit und der Strahlenschutzkommission und der Besteuerung der milliardenschweren Konzernrückstellungen, ist das Verhältnis zwischen Atomstromern und Regierung gespannt. Doch allen Gerüchten zum Trotz, daß die Bosse nicht zu Schröder gehen, versicherten sie gestern übereinstimmend: „Wir gehen“. Alles andere wäre eine „Kriegserklärung“. Und die nützt auch keinem der Beteiligten. ufo