Flieger von und nach Berlin bleiben am Boden

■ ÖTV macht Druck nach gescheiterten Tarifverhandlungen für Airportbeschäftigte

Die Gewerkschaft ÖTV macht mit den angedrohten Warnstreiks auf den Berliner Flughäfen ernst. Am Freitag morgen werde auf allen drei Berliner Flughäfen der Verkehr lahmgelegt, teilte die Gewerkschaft gestern mit. Die ÖTV reagiert damit auf die ergebnislosen Tarifverhandlungen zur sozialen Absicherung der 3.500 Flughafenbeschäftigten im Rahmen der geplanten Privatisierung.

Die Gewerkschaft fordert den Ausschluß betriebsbedingter Kündigungen bis zum Jahre 2009. Die jetzigen Gesellschafter der vor der Privatisierung stehenden Flughafen-Holding BBF sind dazu nach ÖTV-Angaben aber nur bis Mitte 2004 bereit. Den Arbeitgebern setzte die Gewerkschaft eine letzte Frist, mit einem verhandlungsfähigen Angebot die Warnstreiks doch noch abzuwenden.

Wie es hieß, sollen am Freitag ab 5 Uhr in Schönefeld, Tegel und Tempelhof die Beschäftigten unter anderem aus den Bereichen Abfertigung, Feuerwehr und Sicherheit zu Warnstreiks aufgerufen werden. In den Morgenstunden werde der gesamte Flugverkehr in Berlin lahmliegen, betonte die Gewerkschaft. Man habe mit den Warnstreiks das Ende der Tourismus-Messe ITB berücksichtigt. Die Passagiere könnten sich frühzeitig auf die Warnstreiks einstellen.

Die Flughafenholding BBF, die noch den Ländern Berlin und Brandenburg sowie dem Bund gehört, soll demnächst vollständig privatisiert werden. Verhandelt wird dazu mit einem Konsortium um den Essener Baukonzern Hochtief. Dieses Konsortium soll auch den neuen, sechs Milliarden Mark teuren Flughafen BBI in Berlin-Schönefeld bauen. dpa