Unterm Strich

Die Schriftstellerin Christa Wolf hat anläßlich ihres 70. Geburtstages die Berichterstattung in den westdeutschen Medien über sie scharf kritisiert. Nachdem 1993 der Vorwurf laut geworden sei, sie hätte als „IM“ für die Stasi gearbeitet, habe es eine regelrechte Kampagne gegeben, sagte Christa Wolf in einem Interview der Wochenzeitung Die Zeit. „Es gab keine Differenzierung, keine sachliche Berichterstattung über den Sachverhalt, keinen Versuch, diese Episode in den Zusammenhang meiner Biographie zu stellen“, kritisierte die Autorin. So hätte sie allerdings „schnell und gründlich lernen können, wie im Westen Öffentlichkeit funktioniert“, fügte sie hinzu. In den 80er Jahren habe man sie eine „deutsche Schriftstellerin“ genannt. „Inzwischen bin ich zur ,ehemaligen DDR-Autorin‘ oder zur ,ostdeutschen Schriftstellerin‘ zurückgestuft“, sagte sie. Den Vorwurf, sie sei noch im Herbst 1989 für die DDR eingetreten, wies Christa Wolf zurück.

Superman ist tot. Genauer Kirk Alyn, der Schauspieler, der zum ersten Mal in der Filmgeschichte den Comic-Helden verköperte. Er starb nach langer Krankheit mit 88 Jahren in The Woodlands, Texas. Bevor er 1948 die Rolle übernahm, war er Tänzer in New Yorker Vaudeville-Theatern. Obwohl er sich später beklagte, daß ihn die Rolle festgelegt hätte, trat er 1978 erneut in Superman auf. Diesmal als Vater des jungen Lois Lane, Christopher Reeve spielte Superman.

Das Tauziehen um die beiden vor mehr als einem Jahr in New York beschlagnahmten Schiele-Bilder geht weiter. Eine US-Berufungsinstanz verhinderte jetzt die Rückgabe der Werke an Österreich, die das Oberste Gericht des US-Bundesstaates zuvor erlaubt hatte, wie das New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) am Dienstag bekanntgab. Das Museum nannte die Entscheidung „zutiefst beunruhigend und enttäuschend“ und kündigte an, seinerseits dagegen in Berufung zu gehen. Die beiden Gemälde aus der Sammlung Leopold waren in New York beschlagnahmt worden. „Bildnis Wally“ wird von der Familie der Kunsthändlerin Lea Bondi Jaray beansprucht, die 1938 vor den Nazis nach London fliehen mußte. Das Besitzrecht über „Tote Stadt III“ fordert die New Yorker Journalistin Rita Reif ein. Sie argumentiert, die Nazis hätten das Werk ihrem Vorfahren Fritz Grünbaum gestohlen, der 1941 in Dachau starb.