Poesie und Alltag

■ Das B-Movie präsentiert ab Donnerstag Arbeiten des „Neuen Arabischen Kinos“

er beim Stichwort „Neues Arabisches Kino“ von Wüstenromantik träumt und nach Haremsabenteuern lechzt, wird von der Filmreihe im B-Movie enttäuscht sein: Die dort gezeigten vier arabischen Filme bedienen weder westliche Klischees, noch folgen sie der kommerziellen Linie des arabischen Kinos. Statt dessen gestatten die Werke aus Syrien, dem Libanon, Algerien und Palästina dem Kinopublikum einen intimen Blick auf das oft so fremd erscheinende Alltagsleben der Länder.

Daß die Poesie dabei nicht zu kurz kommen muß, beweist der palästinensische Filmautor Michel Khleifi: In Das Märchen von den drei Diamanten erzählt er in orientalischer Märchentradition von der Liebe zweier Jugendlicher im Gaza-Gebiet. Mit märchenhaften Elementen arbeitet auch sein Kollege Mohamed Chouikh. Doch die Liebesgeschichte in der Idylle einer Oase, die er in L'arche du désert – Die Arche in der Wüste schildert, endet in Gewalt und Chaos. Mit der politischen Situation in den arabischen Länder setzen sich die anderen beiden Filme der Reihe auseinander: Al Leil – Die Nacht von Mohamed Malas erzählt die bewegte Geschichte Syriens anhand einer Einzelbiographie. In Agér / Beyrouth – pour mémoire von Merzak Allouache folgt der Zuschauer einem algerischen Journalisten auf seiner Flucht in das zerstörte Westbeirut. krim

Die Reihe startet Donnerstag, 20.30 Uhr, mit „Al Leil – Die Nacht“. Weitere Infos unter Tel.: 43 59 40