Kaserne am Ort

Nachrichten aus der Schneeberger Jägerkaserne dringen regelmäßig nach außen. Vor zwei Jahren war es der Skandal um rassistische Videos, gedreht im Gebirgsjägerbatallion 571. Zu sehen waren Bundeswehrsoldaten, die unter Aufsicht von Vorgesetzten die Hand zum Hitlergruß hoben, sich mit „Herr Sturmbannführer“ anredeten und Interviews zur „Judenvernichtung“ gaben. Der Skandal ist ausgestanden.

Heute ist die Stadt im Erzgebirge zum Synonym dafür geworden, daß deutsche Soldaten im Verbund mit der Nato Frieden schaffen. Schneeberger Einheiten sind seit Wochen in Makedonien stationiert. Eigentlich sollten sie das Friedensabkommen schützen.

Nun ist ungewiß, wie lange sie an der Grenze zum Kosovo ausharren müssen. Ihre Familien sind unruhig, die Lokalpolitiker debattieren um das Für und Wider der deutschen Soldaten beim Nato-Einsatz, die Militärseelsorger sollen den Angehörigen beistehen.