Bald keine Tankstellen mehr?

■ Warnstreiks bei den Tankstellenbauern von Raab Karcher

Die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 12.000 Beschäftigten im Tankanlagenbau sind am Mittwoch von Warnstreiks begleitet worden. Das teilte der Gewerkschaftssekretär der IG Metall in Bremen, Dieter Reinken, mit. Im kleinsten Bundesland hätten rund 30 der 60 Belegschaftsmitglieder der Raab Karcher Tankstellentechnik für etwa zwei Stunden die Arbeit niedergelegt, so der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Neumann. Die ehemalige Veba-Tochter gehört seit Anfang des Jahres zu einer Holding – die Mitarbeiter stehen unter Entlassungsdruck.

Die Gewerkschaft fordert fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt. Der Bundesverband Behälterschutz als Tarifpartner hat nach Gewerkschaftsangaben bisher kein Lohnangebot vorgelegt. Die Arbeitgeber wollten erst dann über die konkreten Lohnforderungen verhandeln, wenn die IG Metall bereit sei, über Einschränkungen im Manteltarif zu sprechen. Die vorgesehenen Verschlechterungen führten zu Lohneinbußen bis zu 600 Mark, so der Raab Karcher Betriebsratsvorsitzende. So sollten beispielsweise die Schweißzulagen der Tankstellenmonteure wegfallen und die Nachtarbeit erst ab 23 Uhr beginnen. Außerdem werde durch die Einführung der Jahresarbeitszeit der Einstieg in die flexible Arbeitszeit versucht. dpa/ritz