Betr.: Bischof Wolfgang Huber

Bischof Wolfgang Huber ist seit 1994 Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und hat sich wiederholt zu den Themen Frieden und Ethik und die Rolle der Kirche geäußert. Der 56jährige setzte sich immer wieder für Randgruppen wie für den Frieden und die Bewahrung der Schöpfung ein. Die Rolle der Kirche begrenzt er nicht auf die Volkskirche. Statt einer Versorgungs- und Betreuungskirche fordert er eine Beteiligungskirche. In dem gleichen Geist, wie er sich jetzt im Balkankonflikt für die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Kosovo ausspricht, wandte sich der Sozialethiker im vergangenen Jahr zusammen mit Kardinal Georg Sterzinsky in einem Brief an Berlins Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen gegen die Abschiebung von 74 Bosniern. Eine seiner jüngsten Veröffentlichungen befaßt sich mit dem Wandel der Rolle der Kirche, er publizierte Schriften zur Kirchenhistorie, zu Friedensforschung und Militarismus. Als Gegner des Kalten Krieges gab er 1987 Thesen zu „Versöhnung und Frieden mit der Sowjetunion“ heraus. Huber, der in Freiburg aufwuchs, habilitierte sich nach seinem Theologiestudium in Heidelberg mit der Schrift „Kirche und Öffentlichkeit“, die ihn über die Stadt am Neckar hinaus bekannt machte. Später lehrte er an der Universität Marburg Sozialethik, wurde 1979 Mitglied des Präsidiums des Evangelischen Kirchentages und 1985 Präsident des Evangelischen Kirchentages. Bis zu seinem Amtsantritt als Bischof hatte er die SPD-Mitgliedschaft inne. Er ist verheiratet und hat eine Tochter und zwei Söhne. Foto: Rolf Zöllner