Bürgermeister Ortwin Runde ermahnt AlbanerInnen

Während draußen 4000 KriegsgegnerInnen vorbeiliefen, wurden drinnen Nato-Bodentruppen gefordert. Parallel zur Demonstration gegen die Bombardements auf Jugoslawien führte das ZDF am Samstag in der Hamburger Innenstadt einen „Dialog im Krieg“ – der allerdings mehr zur Aussprache für den Krieg geriet. GegnerInnen kamen keine zu Wort. Dafür präsentierte der Sender einen 17jährigen Albaner, der zwar sein Leben in Deutschland verbracht hat, aber „sofort bereit wäre, in den Kosovo zu gehen und für mein Land zu sterben“.

Hamburgs Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) warnte die hier lebenden AlbanerInnen davor, ihren Aufenthalt „zu mißbrauchen“: „Die politischen Konflikte dürfen nicht in Hamburg ausgetragen werden“, wo die Bevölkerung den Kriegsflüchtlingen derzeit Mitgefühl und Hilfsbereitschaft entgegenbringe.

Dem setzte Detlef Joschko vom Deutschen Roten Kreuz in Neumünster seine Erfahrungen aus der Migrationsarbeit entgegen: „Sobald nicht mehr täglich Kriegsbilder im Fernsehen zu sehen sind, wird es damit vorbei sein“, ist er überzeugt: „Dann heißt es wieder nur: Ausländer. Und: Ausländer raus“. ee