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■ StandbildPatentantenton

„37 Grad: Sie nennen ihn Bestie“, Di., 22.15 Uhr, ZDF

Als die Ermittler ihn baten, die Gummipuppe noch einmal im Unterholz abzulegen, war der Serienmörder schon etwas aufgeregt. Dann aber erledigte er alles vor den Videokameras mit dem Selbstbewußtsein eines Popstars. Und als er der Puppe schließlich den Rock übers Gesicht gezogen hatte, schaute er wie Glark Gable nach minutenlangem Schlußkuß in die Linse.

Worum es Margaret Ruthmann in ihrem Dokumentarfilm über den polnischen Serienmörder Leszek Pekalski – der 17 Menschen ermordet, die 15 Frauen darunter außerdem vergewaltigt hat – sieben Jahre nach dessen Verhaftung geht, bleibt so unklar wie die Himmelsstreifen zwischen Gefängnisstäben. Die amtlichen Fakten liegen auf dem Tisch, und Pekalski prahlt im Knast mit seinen Verbrechen. Eine Enthüllungsreportage, die mit neuen Indizien und Zeugen gegen eine schlampige Justiz zu Felde zieht, ist offenbar nicht nötig. Also ein Psychogramm? Doch ein faselnder Häftling mit sicher schlimmer Kindheit und eine an den Morden zweifelnde Schwester („er hatte doch Angst vor Frauen“) machen noch keine tiefenpsychologischen Offenbarungen. Auch der Off-Kommentar zeigt Mitgefühl: „Eine Gummipuppe sollte das Mädchen ersetzen. Aber selbst die hat er nicht bekommen.“

Differenzierter wird es nicht. Übrig bleibt handwarmer Redlichkeitsjournalismus im Patentantenton. So sammelt Ruthmann ein paar Hinterbliebenentränen aus Pekalskis Heimatdorf, in dem sich „jeder an den Jungen Leszek erinnert, dem niemand etwas Besonderes zugetraut hätte“. Jetzt ist er es doch. Ein Star, ein Außergewöhnlicher mit der Brutalität der Berufenen, dem solche Würdigungen sicher gefallen werden. Birgit Glombitza

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