Medikamente von geklonten Ziegen

New York (dpa) – Amerikanische Genforscher haben erstmals Ziegen geklont. Anders als das Schaf Dolly vor knapp drei Jahren entstanden die drei Ziegen nicht aus erwachsenen Zellen, sondern aus Bindegewebsbildungszellen eines 40 Tage alten Fötus, sogenannten Fibroblasten. Eine geklonte Ziege kam im Oktober in Framingham im US- Staat Massachusetts gesund zur Welt, die beiden anderen im November. Der Wissenschaftler Yann Echelard und seine Kollegen stellten ihre Klonversuche jetzt in der Fachzeitschrift Nature Medicine vor. Ihre drei Ziegen sind außerdem genetisch verändert und produzieren ein blutverdünnendes Medikament in ihrer Milch. Das Gen zur Herstellung des Medikaments übernahmen sie aus dem Erbgut des Ziegen- Fötus, aus dessen Zellen sie geklont wurden. Ihr Pharmaprodukt, der Blutverdünner Antithrombin III, sei bisher noch nicht im Handel, werde aber derzeit in der letzten Testphase an Menschen erprobt, sagte Echelard von der Genzyme Transgenics Corporation in Framingham. Ihm zufolge könnte eine Herde von nur 50 bis 100 der geklonten Tiere mit ihrer Milch den weltweiten Bedarf an dem Medikament decken. „Von einer Ziege gewinnen wir rund ein Kilogramm Antithrombin III pro Jahr, und der Bedarf liegt bei 50 Kilogramm“, sagte Echelard.