■ Skandalchronik der Polizeireserve

1960: Als Reaktion auf die Betriebskampfgruppen in der DDR wird in West-Berlin die Freiwillige Polizeireserve (FPR) gegründet.

1985: Ein Rechtsextremist, der sich bei der Erstürmung seiner Wohnung durch die Polizei selbst erschießt, entpuppt sich als FPR-Mitglied.

1993: Fünf FPR-Mitglieder werden als Mitglieder eines internationalen rechtsextremistischen Waffenhändlerrings verhaftet. Ein Untersuchungsausschuß wird eingerichtet.

1994: Die rund 2.400 FPR-Mitglieder werden überprüft. 100 Personen kündigen freiwillig ihren Dienst, bevor eine Untersuchung gegen sie beginnt. Die belastenden Akten verschwinden wenig später.

1994: Zwei Mitglieder der Polizeireserve werden beschuldigt, den Mord an einem Taxifahrer beobachtet zu haben, ohne eingegriffen zu haben.

1995: Der Untersuchungsausschuß ergibt, daß 109 FPR-Mitglieder wegen Straftaten rechtskräftig verurteilt wurden.

1995: Es wird bekannt, daß ein namhaftes NPD-Mitglied in der FPR tätig ist.

1996: Bei einem Streit zwischen einem FPR-Mitglied und dem Begleiter seiner Ex-Freundin verhindern Kollegen im letzten Moment, daß der Hilfssheriff seine Dienstwaffe zieht.

1996: Wieder werden zwei Rechtsradikale in der FPR entdeckt.

1997: Ein ehemaliger FPRler wird wegen Spionage für die DDR verurteilt.

1999: Nach der Umwandlung in den Freiwilligen Polizeidienst müssen alle FPR-Mitglieder einen Antrag auf Übernahme stellen. Tobias Hinsch