Trecker kaufen leicht gemacht

■ Nur noch zwei Konzerne in der Pole-position: Fiat-Tochter kauft US-Landmaschinenriesen. Auch Baumaschinenmarkt verändert

New York/Berlin (dpa/taz) – Wenn im Herbst die Bauern die Trecker vor ihre Pflüge spannen, so werden sie künftig nur noch eine begrenzte Auswahl haben, denn es wird nur noch zwei weltweite große Landmaschinenkonzerne geben. Gestern gab der niederländische Land- und Baumaschinenriese New Holland, eine Tochter von Fiat, bekannt, er werde den US-Konkurrenten Case kaufen. Damit entsteht ein ernsthafter Verfolger für den bisherigen alleinigen Branchenführer Deere, ebenfalls USA.

Deer kam im vergangenen Jahr auf 13,6 Milliarden Dollar. New Holland wird nun Case für 7,9 Milliarden Mark übernehmen, der gemeinsame Umsatz wird bei 11,8 Milliarden Dollar liegen, erwirtschaftet von 39.000 Mitarbeitern und 11 000 Händlern. Durch die Fusion sollen pro Jahr bis zu 500 Millionen Dollar eingespart werden. Es entsteht nebenbei auch der drittgrößte Baumaschinenkonzern der Welt,hinter Caterpillar aus den USA und der japanischen Komatsu. In Deutschland gehört zum neuen Konzern auch die Berliner O & K Orenstein & Koppel AG.

New Holland hat seinen Sitz in den Niederlanden, seinen Ursprung in der US-Landmaschinenfirma New Holland und wird von London aus geführt. New Holland gehörte lange zur Ford Motor Company, die das Unternehmen 1991 an Fiat verkaufte.

Die Branche leidet allgemein unter Umsatzrückgang, entsprechend den knappen Kassen der Bauern weltweit. In Deutschland gibt es allerdings noch die eine oder andere Alternative zu den beiden Riesen Case/New Holland und Deer, zum Beispiel die ehemalige Allgäuer Nobelmarke Fendt. Sie ist jedoch ebenfalls längst aufgekauft, und zwar von der US-Gesellschaft AGCO (bekannt in Treckerkreisen unter anderem durch die Marke Massey Ferguson). Die AGCO spielt mit einem Jahresumsatz von über drei Milliarden Dollar jedoch nur noch die zweite Geige im Treckerkonzert. rem