Rosa Luxemburg

BRD 1985, Regie: Margarethe von Trotta; mit Barbara Sukowa, Hannes Jaenicke, Otto Sander u.a.; 122 Min.

Eine Wiederaufführung: Rosa Luxemburg – Das Leben einer politisch engagierten und in ihren Zielsetzungen unbeirrbaren Frau, die in den 20er Jahren dieses Jahrhunderts für einen Sozialismus der Humanität und des Friedens kämpfte und dafür mit dem Leben bezahlte. Rosa Luxemburg, Jüdin polnischer Herkunft, greift um die Jahrhundertwende in das politische Geschehen Deutschlands ein. Sie macht Karriere in der Deutschen Sozialdemokratischen Partei. Als Journalistin, Rednerin und Verfasserin radikaler Schriften kämpft sie für einen Sozialismus, der von einem tiefen Humanitäts- und Friedensgedanken geprägt ist. Als 1914 der Krieg ausbricht, wird die kompromißlose Kriegsgegnerin der Partei zu unbequem. Rosa Luxemburg verbringt, nicht zum ersten Mal in ihrem Leben, einige Jahre in Haft. Fast die gesamte Kriegszeit ist sie im Gefängnis, bis sie endlich, körperlich geschwächt, aber geistig ungebrochen, entlassen wird. Sie ist aktiv im Spartacusbund und wird zu einer der Hauptprotagonisten der Novemberrevolution 1918 und des Aufbaus und der Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands. Im Januar 1919 werden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von einem Sonderkommando der Reichswehr ermordet.

Im Film wird das politische Wirken der Hauptfigur auf ihre persönliche moralische Motivation zurückgeführt, konsequent aus ihrer Sicht erzählt, läßt er ihren emotionalen Antrieb zu politischem Handeln deutlich werden und verschweigt dabei auch nicht ihre private Geschichte, ihre Liebe zu Leo Jogiches, ihre Freundschaften, bietet auf spannende Weise Einblicke in ein verwirrend ausgefülltes Leben.

Regisseurin und Drehbuchautorin Margarethe von Trotta sagte 1986 dem „Vorwärts“: „Ich gehe nicht danach, ob die Zeiten konservativ oder progressiv oder revolutionär sind. Mich hat einfach die Frau interessiert. Sie hat mich schon seit 68 interessiert. Damals haben die Studenten die Bilder der linken Idole durch die Straßen getragen, auch Rosa Luxemburg, und die erschien mir so anders auszusehen, nicht nur, weil sie eine Frau war, sondern weil sie ein viel zu sensibles Gesicht hatte, um so kämpferisch durch die Straßen zu ziehen.“

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