Schluß mit Integration

■ Zweite Kooperative Gesamtschule geplant. Grellkamp muß schließen

Gesamtschule, ja bitte – solange sie kooperativ ist. Vom kommenden Sommer an soll es in Hamburg eine zweite Schule geben, die Gymnasial-, Haupt- und Realschulzüge vereint, ohne die Jugendlichen in den Klassen zusammenzuwürfeln. Das hat die Deputation der Schulbehörde gestern nachmittag beschlossen.

Grund ist die starke Nachfrage nach Plätzen in der Heinrich-Hertz-Schule, der einzigen kooperativen Gesamtschule der Hansestadt. Hier können SchülerInnen zwischen den einzelnen Schulformen wechseln, ohne daß sich ihr gesamtes Umfeld ändert. Die zweite Einrichtung ist als Zweigstelle der Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude geplant, soll aber möglichst bald eigenständig werden.

Ein trüber Sommer dürfte der nächste für die Gesamtschule am Grellkamp in Langenhorn werden. Sie darf keine fünften Klassen einrichten, weil sich zu wenige Jugendliche dafür angemeldet haben. Damit läuft die Schule voraussichtlich in fünf Jahren aus. Die Schließung „ist meiner Ansicht nach ein Fehler“, bedauerte Anja Bensinger-Stolze vom Personalrat der Gesamtschulen. Es sei abzusehen, daß die Schülerzahl in den nächsten Jahren wieder steige.

Für eine weitere „Problemschule“, die Heinrich-Wolgast-Schule in St. Georg, bahnt sich ein Kompromiß an. Die Haupt- und Realschule bekommt nach den Sommerferien im Jahr 2000 wieder eine fünfte Klasse, obwohl sich nur 18 Jugendliche dafür angemeldet haben. Weiterhin hat die Behörde vorgeschlagen, eine siebte Hauptschulklasse einzurichten (hierfür liegen 17 Anmeldungen vor). Die sieben angemeldeten RealschülerInnen sollen auf die katholische Schule in der Nachbarschaft gehen. Die Heinrich-Wolgast-Schule hat nun zwei Wochen Zeit, sich zu dieser Idee zu äußern. juw