■ Glaube an bessere Staatsformen wächst: Begeisterung für Demokratie sinkt im Osten
Berlin (dpa) – Die Zustimmung der Ostdeutschen zur Demokratie sinkt kontinuierlich. Sagten 1990 Jahren noch 41 Prozent, daß sie die Demokratie für die beste Staatsform halten, waren es nach Angaben des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) 1997 nur noch 23 Prozent. Max Kaase und Günther Schmid, Herausgeber des WZB-Buches „Eine lernende Demokratie – 50 Jahre Bundesrepublik Deutschland“ sehen den Grund in der hohen Arbeitslosigkeit und schwachen wirtschaftlichen Situation der neuen Bundesländer. Der Anteil jener, die glauben, daß es andere und bessere Staatsformen gibt, stieg im genannten Zeitraum von 19 auf 37 Prozent. Der Anteil der Unentschiedenen lag bei 40 Prozent.
Wie aus verschiedenen Umfragen hervorging, erklärten im Vergleich dazu 1997 mehr als zwei Drittel der Westdeutschen, die Demokratie sei die beste Staatsform. Kaase erläuterte gestern bei der Vorstellung des Buches, aus den Befragungen gehe allerdings nicht hervor, was die ostdeutsche Bevölkerung genau unter Demokratie verstehe und welche Alternative den Bürgern vorschwebe.
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