Mammas sollen aufhören mit dem Vergiften

Rom (dpa/taz) – Italienische Männer gelten als Muttersöhnchen. 70 Prozent aller über 30jährigen Italiener leben noch bei Muttern. Auch nach dem Auszug kämen noch 40 Prozent zu ihr zum Mittagessen. Deshalb soll es demnächst eine Schule für Schwiegermütter geben. Das Projekt hat die Scheidungsanwältin Paola Mescoli Davoli ins Leben gerufen. „30 Prozent der gescheiterten Ehen gehen auf das Konto massiver Einmischung der Schwiegermütter“, meint die Juristin, was die Ehe häufig von Beginn an vergifte: „Das Phänomen geht durch alle Klassen und Altersstufen.“ Darum soll die Schule klassische Fehler zu vermeiden helfen. Sätze wie: „Keiner kann meinem Sohn den Braten so gut zubereiten wie ich!!“ an die Schwiegertochter oder ein an den Sohn gerichtetes „Was?! Sie läßt dich abends allein zu Hause, nur um mit ihrer Freundin auszugehen?“ seien fehl am Platz. „Die Mutter bleibt der wichtigste Bezugspunkt im Leben der italienischen Männer“, meinte unlängst ein Experte – beziehungsweise deren Rettung: Wenn die Ehe scheitert, kehren viele Italiener nämlich zu ihrer „Mamma“ zurück.