Ein echter Sportsmann

■ Der bayerische Verlierer: Mario Basler

Berlin (taz) – War es richtig, daß der Münchner Fußballprofi Mario Basler (30) im DFB-Pokalfinale vom Platz gestellt wurde? O ja, liebe Freunde des gepflegten Fußballsports. Strittig bleibt der Zeitpunkt. Basler, sagt Werder-Keeper Frank Rost, „hätte schon nach 20 Minuten die rote Karte sehen müssen“. Oder nach 34, als er den Bremer Spielmacher Andreas Herzog erregt umgeschubst hatte. Überhaupt, muß man sagen, war Basler in permanenter Dauererregung. Weil ihm die rechte Seite und einige Freistöße als Ventil für seine Wut nicht reichten, rannte er wild in der Gegend herum und ekelte nach allen Seiten. Suchte der ehemalige Nationalspieler Argumente gegen eine Vertragsverlängerung bei gleichzeitiger Erhöhung der Bezüge? Falls ja, hat er gute Arbeit geleistet.

Als Baslers Wut endlich Müdigkeit gewichen war, konnte er sich nur noch per gelb-rote Karte selbst auswechseln. Er schnaufte davon, nicht ohne sich bitten, ziehen und zerren zu lassen. Die Bremer Ecke sang ihm ein freundliches „Auf Wiedersehen“ hinterher. Das hatte er sich unredlich verdient. pu